Bangladesch

Kinder vor sexueller Ausbeutung schützen

Bangladesch

Kinder vor sexueller Ausbeutung schützen

Schätzungsweise 600.000 Mädchen und Frauen in Bangladesch sind von sexueller Ausbeutung bedroht.

In ganz Bangladesch werden Kinder – teilweise nicht älter als zehn Jahre – in Bordellen, Hotels und Privathäusern sexuell ausgebeutet. Eine erste von IJM in dem Land durchgeführte Recherche schätzte 2019, dass in landesweit circa 45.000 Kinder unter 16 Jahren und 65.000 Kinder unter 18 Jahren von sexueller Ausbeutung betroffen sind. Vor allem Kinder, die in Armut aufwachsen, sind besonders verwundbar.

Kinderhandel gilt unter Täter/-innen in Bangladesch als risikofreies Geschäft. Polizei und Gerichte sind stark überlastet und die Verurteilungsquote ist extrem niedrig. An vielen Stellen in der Justiz mangelt es an Wissen, Ressourcen und Rechenschaftspflicht bei der Bekämpfung von Menschenhandelsdelikten, um zuverlässig Schutz und Fürsorge für Betroffene zu gewährleisten.

Projektziel

Aufbauend auf 20 Jahren Erfahrung in Süd- und Südostasien, ist IJM seit Anfang 2024 mit einem Projektbüro in Dhaka in Bangladesch registriert und anerkannter Partner der Regierung. Gemeinsam mit den Behörden und der Zivilgesellschaft arbeiten wir daran, die Lücken im Rechtssystem zu schließen, die Kinder bis jetzt schutzlos ließen.

Ziel ist es, Betroffene aus Menschenhandel und sexueller Ausbeutung zu befreien und Straffreiheit für Täter/-innen zu beenden. In Schulungen verbessern wir die Kapazitäten von Regierungsbehörden, Polizei und Justiz, um nachhaltigen Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung in Bangladesch zu ermöglichen und das Verbrechen zu beenden.

Fortschritte

Die Regierung von Bangladesch hat auf höchster politischer Ebene Bereitschaft und Interesse an der Bekämpfung des Menschenhandels im Land gezeigt und ein entsprechender Nationaler Aktionsplan liegt vor. Für unsere Arbeit waren erste IJM Polizeitrainings seit Mai 2024 von mehr als 50 Beamte ein erster Meilenstein.

Ausblick

Eine Grundlagenstudie wird das Verbrechen selbst und auch die Reaktion des Rechtssystems sowie das Vertrauen der Bevölkerung in das Rechtssystem, Kinder vor kommerzieller sexueller Ausbeutung zu schützen, analysieren. Die Ergebnisse helfen IJM und unseren zukünftigen Partnerorganisationen, gemeinsam mit den Behörden zielgerichtet und messbar Menschen zu schützen. Darauf aufbauend werden die Aktivitäten von IJM ein umfassendes, skalierbares und übertragbares Modell liefern, das in der gesamten Region angewendet werden kann.

Aktuelles aus unserer Arbeit
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